Wohnen

Was sagen die 5 größten Parteien in ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2021 in klima- und umweltpolitischer Hinsicht zum Thema Wohnen?

Die Unionspartei spricht sich für bezahlbares und nachhaltiges Wohnen aus. Das Bauen mit Holz und Recyclingmaterial soll vorangebracht und heimische Bausubstanzen genutzt werden. Als ein „Muss“ (S.126) bezeichnet die Unionspartei die energetische Sanierung der Gebäude, gleichzeitig sollen Mieter aber vor einer Überbelastung durch Sanierungen geschützt werden (S.126). Besonders das Dorf-Leben interessanter und schmackhafter zu machen, sei ein weiteres großes Ziel der CDU (weitere Informationen hierzu ab Seite 126). Hierfür soll die Verkehrsinfrastruktur nachhaltiger, flexibler und individueller gestaltet werden: der Radverkehrsplan soll weiterentwickelt, Bundesstraßen und Autobahnen erweitert, um ein Stauaufkommen zugunsten des Klimaschutzes zu verhindern, Ortsumgehungen gebaut und der ÖPNV digitalisiert und vernetzt werden. Das Ziel sei eine nachhaltige und innovative Mobilität im ganzen Land für attraktives, felxibles und nachhaltiges Wohnen (S.132).


Die Freien Demokraten sprechen sich gegen Enteignungen und einen Mietpreisdeckel aus und argumentieren, dass vor allem mehr gebaut werden muss. Mit Blick auf klimapolitische Maßnahmen im Bereich Wohnen lassen sich keine Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen finden.


Sowohl für das Wohnen im ländlichen Raum, als auch in den Städten haben die Grünen Pläne, wie dies klima- und umweltfreundlicher realisiert werden soll. Allgemein neues Bauen sowie umfangreiche Sanierungen sollen klimaneutral erfolgen, Neubauten sollen ressourcenschonend und nachhaltig werden. Der Wohnraum selbst und die Vergabe von Wohnraum soll nachhaltig gestlatet werden. Bundeseigene Immobilen sillen ein Teil der Schaffung von bezahlbarem und nachhaltigem Wohnraum werden und nicht länger rein ökonomisch orientiert verkauft werden. (S. 70)

In den Städten soll die Luft sauberer und der schnellen Klimaerwärmung durch „mehr Stadtgrün, Fassadenbegrünung und Trinkbrunnen“ (S. 25) entgegengewirkt werden. Der Lebensraum muss klimaangepasster werden. „Dafür wollen wir die Städtebauförderung neu ausrichten: für schönere Städte, mehr Stadtgrün und Wasserflächen, damit man auch in Zeiten immer heißerer Sommer gut in der Stadt leben kann.“ (S. 73) Vorallem der bedrohte Einzelhandel könnte mit einem Städtebaunotfallfond überleben.

Auf dem Land sollen durch „regionale Transformationsfonds“ die lokal ansässigen Unternehmen unterstützt werden, wenn sie aus eigenen Mitteln nicht mit dem ökologischen Strukturwandel mithalten können. (S. 11) Die Arbeitsplätze im ländlichen Raum generell müssen gesichert werden. Hierbei spielt das Handwerk eine große Rolle, da es jungen Menschen eine Perspektive vor Ort bietet. Auch hier müssen die ökologischen Umstellungen umsetzbar und als Chance gesehen werden. Nachhaltige Gebaüdesanierungen und der Austauch zu klimafreundlicheren Heizsystemen bringt neue Arbeit für handwerkliche Berufe. Durch die Senkung der Umlagen für erneierbare Energien sollen Anreize gesetzt und die (Öko)Strompreise bezahlbar gemacht werden. (S. 36)

Mithilfe von zufunktsorientierter Umstrukturierung von Stadtzentren und Ortskernen sowie nachhaltigen Verkehrskonzepten soll die Attraktivität und das Lebensgefühl gesteigert werden.


Im Bereich Wohnen wollen die Linken bis 2040 den Altbaubestand nahezu vollständig energetisch sanieren, weshalb sie 10 Milliarden Euro pro Jahr in ein Förderprogramm für sozial gerechte, ökologische Modernisierungen von Gebäuden investieren wollen. Es sollen Mindeststandards für eine klimaneutrale Bauweise gelten und das Wohngeld soll auf der Basis der Bruttowarmmiete gezahlt und um eine Komponente für Stromkosten erweitert werden. Die Heiz-, Warmwasser- und Stromkostenkomponente soll im Wohngeld zu einer Energiekostenkomponente (»Klimawohngeld«) zusammengeführt werden.

Zudem wollen die Linken die Modernisierungsumlage abschaffen und Vermieter dazu verpflichten, sich an den Modernisierungen zu beteiligen. Wer diese Modernisierungskosten nicht tragen kann, kann sich unter „den Schirm der Wohnungsgemeinnützigkeit“ begeben. Dadurch erhält man zwar die volle Förderung, aber verpflichtet sich zur gemeinnützigen Bewirtschaftung der eigenen Wohnung.


Bis spätestens 2045 sollen alle Gebäude effizient mit erneuerbaren Energien beheizt, Supermärkte, Schulen und Rathäuser mit Solardächern versehen und mittels des CO2-Preises sollen Vermieter/innen zur Modernisierung ihrer Gebäude motiviert werden. Das bedeutet, dass bis 2030 fünf Millionen Häuser über innovative Heiz- und Energiesysteme (z.B. Wärmepumpen) versorgt werden sollen. Durch eine Reform der Erneuerbaren-Energie-Umlage würden die Stromkosten sinken, der CO2-Preis für das Heizen jedoch steigen (S.10).